Angel Eyes. Im Bann der Dunkelheit by Desrochers Lisa

Angel Eyes. Im Bann der Dunkelheit by Desrochers Lisa

Autor:Desrochers, Lisa [Desrochers, Lisa]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Roman
ISBN: 978-3-644-90191-9
Herausgeber: Rowohlt Digitalbuch
veröffentlicht: 2012-07-03T16:00:00+00:00


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Kapitel 17

Die Erbsünde

Frannie

Taylor ist unter der Dusche, und ich muss immer mal wieder den Kopf zur Tür reinstecken, um sicherzugehen, dass sie sich auf den Beinen hält. Ich habe sie gestern Abend mit zu mir nach Hause genommen, als sie so weit zu sich gekommen war, dass sie ihre Mutter anrufen konnte. Mitten in der Nacht habe ich ihr zweimal ins Bad geholfen, damit sie sich übergeben konnte, und die übrige Zeit habe ich sie im Bett in den Armen gehalten, während sie zitterte.

Ich trockne meine Haare ab, werfe das nasse Handtuch auf Matt, der auf meinem Bett liegt, und ziehe meinen Bademantel enger um mich. «Glaubst du, Taylor erholt sich wieder?»

Ich könnte fast schwören, in seinen Augen blitzt Wut auf, bevor sie traurig werden. «Keine Ahnung.»

«Sie ist … dermaßen daneben. Ich glaube, der Dämon hat was mit ihr angestellt – ich meine, abgesehen von … Na, du weißt schon.» Als die Bilder von der Party wieder in mir aufsteigen, krampft sich mein Magen zusammen.

«Das musst du deinen Freund fragen.» Sein Tonfall klingt plötzlich bissig.

«Was soll Luc denn darüber wissen?»

«Alles. Er ist einer von ihnen.»

«Hör auf damit, Matt!», fahre ich ihn an.

Er kneift die Augen zusammen und knurrt: «Er lügt dich an, Frannie.»

«Tut er nicht! Apropos lügen, er glaubt, dass zwischen dir und Lili was läuft.»

Matt schweigt.

«Also, läuft da was?»

Er wendet den Blick ab und kämpft mit einem Nein, aber er kann nicht lügen.

Eine kleine Hoffnung steigt in mir auf. «Wie genau würde das funktionieren? Könntest du … keine Ahnung …»

Er hebt den Kopf und sieht mich mit wehmütigem Lächeln an. «Nein.»

«Warum nicht? Luc ist doch auch mit mir zusammen.» Ich weiß, dass das egoistisch ist. Aber ist es so falsch zu hoffen, dass Matt ein ganz normales Leben führen könnte?

«So funktioniert das nicht. Selbst wenn ich wollte …»

«Warum nicht? Das ist unfair.»

Er springt vom Bett auf und durchbohrt mich mit einem zornigen Blick. Die Härchen auf meinen Armen stellen sich auf, als seine Macht aufwallt und Ozongestank die Luft erfüllt. «Red nicht von fair!», knurrt er aufgebracht. «Der verdammte Dämon kriegt alles, und ich kriege nichts.»

Schockiert reißt er die Augen auf und verzieht das Gesicht. Mich verlässt der Mut. Ich fasse es nicht. Nicht nur, was er gesagt hat, sondern wie. Offenbar kann er es selbst auch nicht fassen.

«Ich …», setzt er an, doch seine Stimme versagt; der Schock macht ihn sprachlos. Er schlägt die Hände vors Gesicht.

«Matt, es …» Was? Es tut es mir leid? «Es sollte nicht so sein.»

Er setzt sich wieder aufs Bett. «Tja, so ist es aber», erwidert er müde.

Ich setze mich auf meinen Schreibtischstuhl und sehe ihn vorsichtig an. «Du täuschst dich in Luc», erkläre ich. Ich muss es sagen, auch wenn es nicht unbedingt der beste Zeitpunkt dafür ist. «Er ist jetzt sterblich. Genau wie ich.»

Matt seufzt schwer. «Er wird niemals so sein wie du.»

«Du täuschst dich. Luc liebt mich. Er ist ein Mensch. Er würde mir niemals wehtun.»

«Vielleicht», räumt Matt ein und lächelt schwach. «Aber er kann dich auch nicht beschützen.»

«Tja, mag sein.



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